Frauenschuh auf meiner Fensterbank

In den langen Gängen des Abflugterminals im Flughafen Incheon säumen hunderte blühende echte Orchideen unseren langen Weg. Sie stehen in Reih‘ und Glied, werden täglich liebevoll gepflegt. Es ist blitzsauber und ordentlich … ein Augenschmaus!

KTX und Urlaubsplanung

Im Frühjahr 2025 besuchten wir für 3 Wochen Südkorea mit 1 Woche Japan. Wir sind ich, die Lady und mein Partner Sir John, der Freund meiner Tochter und seine Mutter.

Meine Tochter studiert im Rahmen eines Auslandssemesters in Seoul. Die Vorbereitungen begannen 1 Jahr vor Beginn der Reise. Wir ließen uns auf eine andere Kultur, anderes Klima, auf das Risiko eines Angriffes aus den umliegenden Ländern ein. Die Telefonanrufe gehen nicht durch, keine Geldabhebung im üblichen Sinn möglich, denn in Südkorea existiert ein eigenes System für Telefonie, Internet und Bankwesen. Meine Tochter suchte auch um vorübergehende Residentschaft an.

Wir benötigten Krankenversicherungen, Visakarten, Telefonkarten für Südkorea, Flug- und Hotelbuchungen, div. Medikamente, bürokrat. Anmeldungen, usw. Vieles konnte übers Internet geordert werden. Zum Glück!

Welche Städte wollen wir besichtigten? Welche Unis? Welche Sehenswürdigkeiten und Märkte?

Zugtickets und Sitzplatzreservierungen konnten übers Internet bestellt werden, von Seoul nach Busan mit Zwischenstopp in Incheon. Der KTX saust mit 300 km h durchs Land. Ein Erlebnis! Die Züge sind überpünktlich, bleiben an den Bahnsteigen exakt an den Schiebetüren stehen, sind super sauber und bequem.

Wir waren sehr aufgeregt und dementsprechend sprachen wir etwas lauter im vollbesetzten Zug. Eine Bahnbeamtin forderte höflich alle laut sprechenden Personen auf mit der Bitte, leise zu sein. Gut, wir wurden stiller. 5 Minuten danach kommt ein Polizeibeamter und fordert erneut auf, das Gespräch einzustellen! Alle schweigen sofort …

Diese Disziplin mit Höflichkeit gepaart … es funktioniert … es ist im ganzen Land zu spüren … auch wir genießen diese neue Art der Aufmerksamkeit.

15.6.2025

Kimonokauf in Osaka

Am 24.4.2025 stürzten wir uns ins Gewusel der 3 km langen Shinsaibashi-suji, unsere Männer waren zum Schwertschmieden nach Aioi unterwegs. Auf unserem Heimweg, 2 Häuserblocks vom Hotel entfernt, entdecke ich eine kleine Passage, an deren Ende sich ein kleiner Kimonoverleih befindet.

Schon die ganze Woche bewundere ich diese Kleidungsstücke in den verschiedenen Geschäften und an den Frauen. Ich brauche auch so einen! Da mir alle in ihren Designs und bunten Mustern gefallen, fällt mir eine Entscheidung sehr schwer, für welchen ich mich entscheiden könnte. Am letzten Nachmittag unseres Aufenthaltes finde ich dann doch noch genau den auf der Kleiderpuppe, der meins ist!

Wir beide betreten das kleine Geschäft mit der Frage, ob dieser Kimono zu kaufen ist und zücke meine Geldbörse. In Japan spricht kaum einer Englisch, geschweige denn Deutsch. Mit Papagoübersetzung, Hand und Fuß mache ich mich verständlich, auch beide Verkäuferinnen bezirzen mich sicher 1/4 h lang. Ob ich genau den wolle? Sie würden mir noch diesen und jenen empfehlen … Sie preisen ihre schönsten Modelle an. Nein, ich will den auf der Puppe!

Gut, mit Übersetzungsprogramm wird mir Material und Alter des Kimonos mitgeteilt, es ist ein kostbares Vintagestück! Ich jubel! Eine weitere 1/4 h wird über den Preis verhandelt, ich bekomme ihn mit allem Zubehör für unter 100€.

Die nächste 1/4 h wird darauf verwendet, mir zu erklären, wie man ihn trägt und auch gleich muss ich ran. Da ich im Vorfeld schon Videos gesehen habe, wie man ihn bindet, war das ein zuckerschlecken. Er steht mir echt gut! Meiner Begleitung steht vor Staunen der Mund offen.

Nun geht’s noch um die Details der Schnürung und des breiten Gürtels. Auch da wird wieder alles Bunte angepriesen und es dauert noch 10 Minuten, bis die Verkäuferinnen meine Entscheidung akzeptieren.

Die Bezahlung ging dann sehr schnell über die Bühne. Dem noch nicht genug, wird mein Kimono fachgerecht zu einem quadratischen Päckchen gefaltet und auf japanische Art in ein Tuch eingebunden.

Eine der Verkäuferinnen zieht zu guter Letzt eine Lade auf, in der sich viele bunte Origamifiguren aus allen möglichen Materialien befinden. „Welche 2 gefallen mir?“ Ich suche einen Kranich und eine Blume raus, die Verkäuferin ist damit nicht zufrieden, kramt rum, stellt neu zusammen, nach weiteren 10 Minuten hat sie dann 2 Paare für mich gefunden, die sie an die Papiertüte heftet, in der das Kimonopaket verschwunden ist. Mit tausend Glückwünschen wird mir das Paket beidhändig übergeben, mit der Bitte noch 1 Foto mit allen Vieren machen zu dürfen für Ihren Facebookaccount.

Meine Begleitung (Massschneiderin und Modeverkäuferin) auf dem Nachhauseweg: „Wenn bei uns diese Dienstleistung angeboten würde, hätten wir kein Personal mehr!“.

Dieser Blog ist noch in Bearbeitung!